Ins kalte Wasser...
Ich stehe mal wieder in meiner Küche und warte darauf, dass das Teewasser heiß wird. Bei dem geliehenen beinahe antiken Camping-Wasserkocher ist das eine ganz schön zeitraubende Warterei. Ich hatte schon einigen (dienstlichen) Besuch in meinem Haus (immerhin gibt es ja schon einen Esstisch und vier Stühle zum sitzen), und der Wasserkocher kam deshalb schon einige Male zum Einsatz – „Are you sure, that’s working?“. Es ist hier tatsächlich üblich, sich in des Pfarrers Wohnzimmer zu treffen.
Ich habs ja geahnt, als ich noch in Deutschland war: Mein Job hier hat's ganz schön in sich. Ich habe eine astreine Geschäftsführung. Das ist zwar weniger aufwändig als in Deutschland, weil die Kirche aufgrund ihrer Größe (oder eher Kleine) weniger komplex organisiert ist. Trotzdem traut man mir hier ganz schön was zu! Ich bin allein verantwortlich für die Gemeinde, und das ist für anglikanische Pfarrer absolut nicht selbstverständlich. Wenn man hier Pfarrer werden will, wird man ausführlich geprüft, und dann wird abgewogen, ob einem die Pfarramtsführung zugetraut werden kann, oder ob man doch eher „self-supporting minister“ wird, d.h. ein (unbezahlter) zweiter Pfarrer, der jemand anders zugeordnet ist - oder einer der Pfarrer, die nur für eine bestimmte Gemeinde ordiniert werden, oder ob man gar nicht ordiniert wird, sondern als „licensed lay minister“ in einer Gemeinde arbeitet. Dass ich, die Deutsche, soviel Verantwortung bekomme wie nur die wenigsten einheimischen Pfarrer, ist schon was Besonderes – und manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob es nicht eine Überforderung ist.
Jetzt ist das Teewasser heiß. Aber das Wasser, in das ich geworfen werde, fühlt sich sehr kalt an…
Ich habs ja geahnt, als ich noch in Deutschland war: Mein Job hier hat's ganz schön in sich. Ich habe eine astreine Geschäftsführung. Das ist zwar weniger aufwändig als in Deutschland, weil die Kirche aufgrund ihrer Größe (oder eher Kleine) weniger komplex organisiert ist. Trotzdem traut man mir hier ganz schön was zu! Ich bin allein verantwortlich für die Gemeinde, und das ist für anglikanische Pfarrer absolut nicht selbstverständlich. Wenn man hier Pfarrer werden will, wird man ausführlich geprüft, und dann wird abgewogen, ob einem die Pfarramtsführung zugetraut werden kann, oder ob man doch eher „self-supporting minister“ wird, d.h. ein (unbezahlter) zweiter Pfarrer, der jemand anders zugeordnet ist - oder einer der Pfarrer, die nur für eine bestimmte Gemeinde ordiniert werden, oder ob man gar nicht ordiniert wird, sondern als „licensed lay minister“ in einer Gemeinde arbeitet. Dass ich, die Deutsche, soviel Verantwortung bekomme wie nur die wenigsten einheimischen Pfarrer, ist schon was Besonderes – und manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob es nicht eine Überforderung ist.
Jetzt ist das Teewasser heiß. Aber das Wasser, in das ich geworfen werde, fühlt sich sehr kalt an…
Tina_in_Bristol - 21. Mär, 00:15